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Ein Kampf gegen die Angst.

  • Autorenbild: Leah Andersson
    Leah Andersson
  • 20. Jan.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Mai

Es ist der 20.01.2025 als ich diesen Beitrag schreibe - ein paar Stunden vor meiner Kampfsportstunde.


Mut für Veränderung - ja, den kann ich selbst manchmal ganz gut gebrauchen. Erst letzte Woche hatte ich mir ganz fest vorgenommen, das erste Mal eine Kampfsportstunde zu besuchen - der Termin war gebucht. Schon den ganzen Tag über lieferte mein Kopf mir die passenden Gedanken, um nicht zu gehen. Ich konnte gut dagegen halten. Allerdings ging auf dem Weg zur Sportschule schon alles schief, ich war spät dran.


Ich (Leah) und mein kleiner Dämon. Ich nenne ihn ab heute Jorge, wie mein altes Auto.
Ich (Leah) und mein kleiner Dämon. Ich nenne ihn ab heute Jorge, wie mein altes Auto.

Als ich ankam war der Parkplatz voll - noch ein Grund nicht zu gehen. Trotzdem suchte ich mir einen Parkplatz, und ging in die Schule hinein. Mein Kopf wehrte sich allerdings. Angekommen in der Umzugskabine erwartete mich das "schlimmste" - sie war rappelvoll. Kein Platz für mich. Überall der Geruch von Menschen. Es ging nicht. Es ging einfach nicht. So sehr ich es wollte, die Angst ließ sich nicht beiseite schieben. "Doch." sagte ich mir, "du gehst". Also zog ich mich brav um. Dann fiel mir auf, dass ich keine Schlappen dabei hatte, um von der Umzugskabine zum Dojo zu gehen. "Naja" sagte ich mir, "du kannst ja auch einfach schnell Barfuß gehen". Aber alle Ängste zerrten an meinen Gedanken, sie versuchten mich auf die "dunkle Seite" zu ziehen.


Dann fiel mir auch noch auf, dass meine Trinkflasche aus Metall und nicht aus Plastik war. "Egal!" Sagte ich mir, "du kannst jetzt nicht nicht gehen". Also machte ich mich fertig, ging aus der Umzugskabine und bog rechts ab. Selbstbewusst watschelte ich aus der Tür und ging schnurstracks zu den Fitnessgeräten, um Ganzkörper zu trainieren anstatt zu meiner ersten Kampfsportstunde! VERDAMMT - Meine Lieblingsstrategie: Vermeidung.

Die Gedanken in meinem Kopf wurden düster, innere Leere. Ich strampelte auf dem Crosstrainer und meine Gedanken prasselten auf mich ein. Ich war von mir selbst enttäuscht, wütend, dass ich alte Strategien wieder auspackte. Strategien, die eigentlich der Vergangenheit angehören sollten. Sche*e. Doch trotzdem waren sie jetzt da, ich hatte eine Entscheidung getroffen und gekniffen.


Was ist das Schlimmste, was man jetzt tun kann? Richtig, sich selbst dafür zu verurteilen. Dreimal darfst Du raten, was in mir vorging. Hass, Wut und Enttäuschung gegen mich selbst gerichtet. Jetzt war nicht nur dieses eine Kneifen im Fokus meiner zerstörrerischen Gedanken. Plötzlich hatte ich in allem versagt. Ich dachte: "Mein Abi hatte ich auch nicht geschafft, weil ich geschwänzt hatte". Wie konnte ich, einen Blog über Veränderung und Mut zu schreiben, wenn ich es nicht einmal hinbekomme zu einer verdammten Kickbox-Stunde zu gehen? Wo war mein Mut? Wo waren meine kleinen Schritte, von denen ich so sehr überzeugt bin? Und was war mit dem Kampfsport-Lehrer, er war bestimmt auch enttäuscht von mir. Er hatte mich festeingeplant und ich bin nicht da. Toll, jetzt kam auch noch Scham dazu. Ich absolvierte mein Ganzkörper Training und fuhr nachhause. Völlig wütend und enttäuscht, aber vor allem war da diese endlose Leere.


Ich grübelte und grübelte: Was machte mir so eine Angst? Da musste ich nicht lang überlegen: Körperkontakt, fremde Menschen, Körperkontakt von fremden Menschen, einer Situation ausgeliefert zu sein. Volle Kabinen, kein Platz für mich. Vermutlich die Mischung von allem.


Das Thema beschäftigt mich jetzt nun schon die ganze Woche und schön, dass ich erkannt habe, dass es eine Strategie ist. Trotzdem hören die Gedanken nicht auf sich Auswege vor der Konfrontation zu suchen. Ganz ehrlich, aktuell ist meine Argumentation, dass die Schule eh zu weit weg ist und es sich nicht lohnt es zu probieren und ich den Probemonat kündige und fertig - Die perfekte Ausrede. :)


Aber, ich habe mir fest vorgenommen, diese Schule auszuprobieren. Und all diese Gedanken sind falsch. Ich habe mir vorgenommen Karate, Kickboxen und JiJitsu auszuprobieren. Wenn ich jetzt kneife, dann hat meine Vergangenheit den Kampf gewonnen. Deswegen schreibe ich diesen Beitrag. Heute, 20.01.2025, werde ich zu meiner ersten Stunde Karate gehen. Ich werde Schlappen mitnehmen und eine Wasserflasche aus Plastik. Ich kann jeder Zeit gehen. Ich bin eine Erwachsene, fast 30-jährige Frau, die nicht vor der Vergangenheit wegläuft, sondern sich ihren Dämonen stellt. Wo ist das verdammte Papierschwert, wenn man es einmal braucht, um die Dämonen fertig zu machen? Oder sitzte ich gerade wieder alleine in meiner Burg und warte darauf gerettet zu werden?


Ich werde heute Abend berichten, und auch wenn ich scheitere, werde ich mir mit Liebe und Mitgefühl begegnen und mich nicht selbst auch noch fertig machen. Es ist nicht schlimm Angst zu haben, aber ich übernehme die Verantwortung für mein Leben und nicht meine Angst. Deswegen nehme ich mir heute Mut etwas anders zu machen und werde eine weitere positive Erfahrung sammeln. <3 Jetzt erst Recht.


Ich werde diesen Beitrag jetzt so veröffentlichen, damit ich nicht kneife. Er mag nicht perfekt formuliert sein, aber ich brauche das gerade so. Danke.


Liebe Grüße

Leah

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Finde deinen Weg und lebe deine Träume! In diesem Blog dreht sich alles um Veränderung und das Ausprobieren neuer Wege. Ich möchte Dir zeigen, wie kleine Schritte den Alltag – und manchmal das ganze Leben – positiv verändern können. Für mich steht der Mut im Mittelpunkt: Mut, die Komfortzone zu verlassen, Neues zu wagen und sich selbst immer wieder neu zu entdecken.

Ich schreibe über persönliche Erfahrungen, neue Gewohnheiten und die Freude daran, sich und die Welt auszuprobieren. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um die vielen kleinen Schritte, die ein Abenteuer ausmachen – mit allen Höhen und Tiefen, die dazugehören.

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